Humanitäre Interventionen sind Unrecht

Die Verhaltensmode dieses Jahrhunderts fordert Toleranz und die geschwätzigen Philosophen und lahmen Politiker plaudern akribisch von Gleichheit und Gerechtigkeit.
Fast so, als wüssten sie, wovon sie sprechen.
Aber was verstehen sie von Toleranz? Ist ihr Konzept nicht viel eher das, der Ignoranz?
Sie meinen sich mit ihrer Blindheit den Schleier der Justizia anzulegen, doch in Wahrheit stechen sie sich feige ihre Augen aus, in der Hoffnung, niemand blickte unter ihren Schleier und entdeckt die Augen, die nicht nur blind für Stand, Geschlecht und Nation sind, sondern auch für fremdes Leid und Elend.

Es mag eine ungerechtes Urteil über die westliche Politik im Allgemeinen sein, doch wenn es sich um humanitäre Interventionen handelt, gar nicht unangebracht. Man mag meinen wollen, es handle sich um einen Güteakt, um den noblen Kampf für Freiheit und Demokratie im Namen jedes Volkes, jeder Religion und jeden Standes. Doch sollte dieser Akt der Güte, nichts als Krieg und Elend mit sich bringen, so war die Absicht ja, gerechterweise, gut. 

Im Russischen gibt es für derlei Güte, den Ausdruck "Медвежья услуга" ("Bärendienst"), der dafür steht, wenn eine Handlung zwar aus guter Absicht erfolgt, aber dennoch gravierende Folgen für die Beteiligten hat. Der Begriff lässt sich auf La Fontaines Fabel zurückführen, die von einem Bären handelt, der einst einen Greis in tiefem Schlummer liegen sieht; Der Greis scheucht geplagt eine Fliege hinfort und so entscheidet sich der Bär einzuschreiten und wirft mit einem Steinbrocken nach der Fliege; Nun zermalmt er nicht nur die Fliege, sondern auch das Haupt des Greises.  Es heißt: "Nichts bringt so viel Gefahr uns als ein dummer Freund; weit besser ist ein kluger Feind."

So müsste man überlegen, ob man nicht ab und an,  die eignen Werte über Bord werfen sollte, um tatsächlich Gutes zu bewirken und nicht einem jeden seine eigenen Werte aufzwingen müsste, ob sie zugute kämen oder nicht. Schließlich sollte man in diesen Fällen nicht deontologisch handeln, sondern nach dem utilitaristischen Prinzip, vorausgesetzt man hat dennoch eine grundlegend gute Absicht und jagt nicht eigentlich den Ressourcen und Schätzen des "hilfsbedürftigen" Landes nach. (So scheint das Vorkommnis von Erdöl für Amerikaner, bekanntlich, die Währung der Demokratie zu sein)

Kommentare

  1. Toleranz ist das Einzige was uns mit Fremden Freunde machen kann.
    Toleranz ist der kürzeste Weg zur Selbstvernichtung, wenn es eine Einbahnstraße ist.

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